Ein weiterer Beitrag aus Schwedt

Die NBSG auf der Uckermärkischen Meisterschaft in Schwedt

Immer dann, wenn mir unser Sportwart die Frage stellt: “Hast du dich denn schon für Schwedt eingetragen?”, werden mir zwei Dinge bewusst. Erstens beginnt die Adventszeit und zweitens finden wieder in Schwedt die Offenen Uckermärkischen Meisterschaften statt, bei denen die NBSG traditionell vertreten ist.

Am 27.11.16 – ein Sonntag – war es dann wieder soweit. Pünktlich um 8 Uhr, also bereits kurz nach Mitternacht, holte der Bus eine 15-köpfige Gruppe Schieß- und Reisewilliger am Schützenhaus ab. Die Fahrt verlief ausgesprochen ruhig. Aber wen wundert das? Schließlich schliefen alle friedlich in den ersten Advent hinein. Alle? Na fast alle. Der Busfahrer jedenfalls schien wach gewesen zu sein. Er kennt den Weg, und er kennt uns. Er fährt uns ja schon seit einigen Jahren mit sehr großer Zuverlässigkeit. An dieser Stelle scheint mir ein kleines Dankeschön ganz angebracht!

Um 9:30 Uhr waren wir dann in Schwedt, von dem allerdings auf dem Weg zum Schießplatz außer einem Einkaufszentrum nicht viel zu sehen war. Was schade ist, denn zum einen soll es ein ganz hübsches Städtchen sein, und zum andern sind gerade Berliner Autofahrer ganz innig mit Schwedt verbunden. Jedes Mal, wenn sie an der Tankstelle stehen, füllen sie mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit Benzin aus Schwedt in ihren Tank, denn dort befindet sich Deutschlands größte Erdölraffinerie, die aus dem Petroleum- und Chemie-Kombinat (PCK) der DDR hervorgegangen ist und unter anderem den Berliner Raum beliefert.

Das Kürzel PCK ziert denn auch den Namen des Vereins, der seit vielen Jahren die Offene Uckermärkische Meisterschaft austrägt, diesmal die 27-te. Es handelt sich um die Schützengilde PCK Schwedt/Oder 1822 e.V., die mit Ihrem Namen auf ihre Wurzeln verweist, und die uns als alte Bekannte freundlich empfing. Nach der Besetzung des Stammtischs und seiner NBSG-spezifischen, weihnachtlichen Umgestaltung gab es erste, wegen der bevorstehenden Wettbewerbe noch sehr zurückhaltende, kulinarische Hinwendungen. Das Küchenangebot unserer Schwedter Freunde war, wie wir das seit Jahren kennen, wieder recht übersichtlich. Zur Mittagszeit erwies sich dann das schmackhafte Kesselgulasch als absolutes Highlight.

Wer nach seiner Schießverpflichtung und dem Mittagessen den Weg ins Freie fand, konnte einen strahlenden Sonnenschein genießen. Allerdings fanden diesen Weg nur wenige, was sicher daran lag, dass alle gebannt das schießsportliche Treiben verfolgten. Dass der Fernseher im Nebenraum, auf dem Nico Rosbergs WM-Finale übertragen wurde, da einen gewissen Einfluss gehabt haben könnte, glaube ich eigentlich nicht. Aber ich will diesen Aspekt nicht weiter vertiefen, schließlich sind wir nicht nach Schwedt gefahren, um herumzuwandern, sondern um uns schießsportlich zu messen.

Gegner gab es aus insgesamt 15 Vereinen aus einem weiten Umkreis um Schwedt. Ein besonderer und erfreulicher Aspekt kommt bei der Uckermärkischen immer durch die Teilnahme polnischer Sportlerinnen und Sportler zustande. Ein Dankeschön für diese Veranstaltung geht an unsere Freunde aus der Schützengilde und an ihre Helferinnen und Helfer auf den Schießständen, in der Auswertung und im gastronomischen Bereich.

Den Beitrag, den die NBSG zur diesjährigen Meisterschaft geleistet hat, hat einer der Teilnehmer auf der Rückfahrt, als wir bereits wieder im Bus saßen, in einem einzigen Satz auf den Punkt gebracht. Ich zitiere: “Die NBSG hat zwar nicht in allen Wettbewerben Schützinnen und Schützen gestellt, aber dort, wo sie es getan hat, haben diese stets vordere Plätze, meistens sogar den jeweils ersten Platz, belegt!” Dem ist nichts hinzuzufügen. Was will ein Verein bei so einer Fahrt denn sonst noch erreichen?

Unter den großartigen Leistungen der NBSG-Sportlerinnen und Sportlern waren dann auch noch ein paar ganz außergewöhnliche und höchst erfreuliche persönliche Ergebnisse zu verzeichnen. Sie brachten nicht nur die betreffenden Schützinnen und Schützen zum verdienten Jubeln, sondern wurden stets vom gesamten NBSG-Tisch mit großem Wohlwollen, genussorientiert und lautstark begrüßt. So ist das halt bei uns. Daran müssen sich die Gegner schon gewöhnen. Sollen sich doch die Ohren zuhalten.

Das sportliche Geschehen endete kurz nach 16 Uhr mit den Siegerehrungen, bei denen wir unsere NBSG-Siegerinnen und Sieger nicht nur beklatschen, sondern auch ausgiebig betrachten konnten, so dass wir jetzt alle sehr genau wissen, wie sie aussehen. Da Siegen, weil mit gewissen Begleitumständen verbunden, bekanntlich anstrengend ist, stiegen dann gegen 16:30 Uhr auch einige nicht mehr ganz frisch wirkende Sieger in den Bus, der uns um 18 Uhr wohlbehalten wieder am Schützenhaus in Frohnau absetzte. Die, wie das inzwischen schon Tradition ist, kulinarisch unterlegte Rückfahrt war fröhlich und stimmungsvoll. Sie stellte einen gelungenen Abschluss eines schönen und sportlich erfolgreichen Tags dar. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die Veranstalterinnen und Veranstalter seitens der NBSG und last but not least an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt, die letztlich – gerade durch ihre Erfolge – diesen Tag entscheidend gestaltet haben!

W.B.

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