24 Stunden Schießen

Erstmals hat die NBSG eine Mannschaft beim 24 Stunden Schießen, der vom PSV Olympia Berlin ausgetragen wird, am Start gehabt.

Bei unseren Junioren Annica und Jost hat es endlich alterstechnisch und auch zeitlich gepasst.

Um mehr über den Wettkampf, den Belastungen und den Gefühlen zu erfahren, haben wir ein Interview mit unseren beiden Sportlern geführt.

 

Was waren Deine Gründe am 24 Std.-Schießen teilzunehmen?

Annica: Im Trainingslager wurde Werbung für diesen etwas anderen Wettkampf gemacht. Es klang wie eine Herausforderung, welcher ich mich gerne stellen wollte, um vielleicht auch mal meine eigenen Grenzen kennen zu lernen.

Jost: Die Einzigartigkeit des Wettkampfes an sich, normale Wettkämpfe hat ja jeder schon geschossen, hier war es vor allem die Herausforderung.

 

Wie hast Du Dich darauf vorbereitet?

Annica: Viel Essen einstecken! Ansonsten die Nacht vorher viel schlafen und versuchen mit positiven Gedanken an diesen Wettkampf heranzugehen.

Jost: Schlafsack und Isomatte einpacken.

 

Wie lief der Wettkampf ab?

Alle 90 min wurde ein Wettkampf geschossen, insgesamt also jeder 8 Wettkämpfe.

Da man zudem im Team schießt, hat man die Ergebnisse während seiner Pause verfolgt. Während der 8 Einzelwettkämpfe wurden ebenfalls Schießspiele gespielt, welche den einen oder anderen materiellen Gewinn einbringen konnte.

 

Es waren nicht nur reine 40 Schuss-Wettkämpfe, Du hast auch Schießspiele angesprochen. Was kannst Du darüber erzählen?

In jeder Runde wurden Spiele gespielt. Manche waren leichter mit dem Wettkampf vereinbar, beispielsweise: “wer schießt die ersten fünf 10er hintereinander” andere schwieriger wie: “2x ein 20-Schuss Programm zu schießen“ heißt einrichten, schießen, auflösen und nochmal von vorne.

Die Spiele reichten bis zum Schießen im Dunkeln und die letzten 10 Schuss im 8. Wettkampf wurden im Finalmodus geschossen.

 

Was hat man in den Pausen gemacht?

Ganz viel essen! Das war echt die beste Pausenbeschäftigung! Als es zur Nacht hin ging versuchte man natürlich zu schlafen. Aber auch heruntergeladene Serien zu Ende schauen und Musik hören gehörte selbstverständlich zum Zeitvertreib dazu.

Ausruhen, den Kopf frei bekommen oder den anderen Schützen zuschauen.

 

Wie war die Stimmung unter den Teams?

Sehr freundlich und Kameradschaftlich.

Mit den anderen acht Teams hatten ich jetzt nicht so viel zu tun. Klar hat man mal gequatscht, aber das eigene Ausruhen stand da dann schon im Vordergrund.

 

War ein Schnarchen zu hören, oder musste gar ein Team abbrechen?

Absolut nicht! Auch war ein Abbruch keine Option für die Teilnehmer. Bemerkenswert war aber auch die Leistung eines einzelnen Schützen, der aufgrund Krankheit seines Teamkollegen, den gesamten Wettkampf ganz alleine durchzog und somit 16 Wettkämpfe hintereinander schoss. Das verdient wirklich Respekt.

 

Wie hat sich der ungewöhnliche Wettkampf bei deiner Schießleistung gezeigt?

Die ersten 2 Wettkämpfe waren sehr ungewohnt, weil man nicht so ganz wusste, wie man mit der ganzen Situation umgehen soll. Dann wurde es zunehmend besser und die Ergebnisse wurden bei mir tatsächlich auch immer besser, je später es wurde.

Die höchsten Ergebnisse habe ich auch nachts / am frühen Morgen geschossen, da hat man nur noch funktioniert.

 

Bedurfte es hin und wieder einer Motivation, oder war der Wettkampf so spannend, dass die Zeit einfach verflogen ist?

Im Großen und Ganzen ist die Zeit echt schnell herumgegangen. Ich denke unsere größte Motivation war nach den ersten 4 Wettkämpfen, da haben wir uns nämlich immer gesagt: „Die Hälfte haben wir schon!“

Genau, Spannend wurde es erst Richtung Ende allerdings wollte ich unbedingt durchhalten und den Wettkampf so gut es geht schießen, auch wenn es nicht immer einfach war.

 

Ihr habt am Ende den 2. Platz belegt, hattet ihr während des Schießens darüber einen Überblick?

Vor Mitternacht waren wir glaube ich auf dem 5. Platz, irgendwann am Morgen hieß es auf einmal wir wären auf dem 2. und dann wollte man diesen natürlich auch verteidigen.

Ein bisschen beobachtet hat man das natürlich schon und während des Wettkampfes war unser Ziel eigentlich, wenigstens den 4. Platz zu belegen. Als wir bemerkten das es bei uns besser läuft und wir Plätze gut machen, entflammte unser Ehrgeiz noch einmal, unter den Top 3 zu landen.

 

Wie fühltest Du Dich nach dem WK und den Tagen danach?

Ich war komplett fertig. Einige Körperteile taten auch noch 3 Tage danach weh. Aber man ist trotzdem stolz auf sich, dass man diesen anderen Wettkampf durchgezogen hat.

….und seeeeehr müde.

 

 

Haben sich Deine Erwartungen erfüllt und würdest Du noch einmal teilnehmen?

Rückschauend betrachtet, war es ein wirklich interessanter und spannender Wettkampf. Jetzt verstehe ich auch den Kommentar vom Ausrichter, der den Wettkampf mit dem Untertitel belegte, „die Irren sind wieder da”. Ein bisschen verrückt muss man schon sein, sich auf so etwas einzulassen. Direkt nach diesem Wochenende hätte ich gesagt nie mehr! Jetzt wo man aber alles nochmal Revue passieren lassen kann, bin ich auch noch nicht ganz davon abgetan, noch einmal anzutreten.

Erwartet habe ich den 2. Platz nicht, dementsprechend wurde meine Erwartung eher übertroffen.

Ansonsten kann ich mich Annica nur anschließen: In ein paar Monaten habe ich bestimmt wieder Lust auf den Wettkampf, jetzt aber erstmal nicht.

 

Vielen Dank für das Interview und nicht zu vergessen, Glückwunsch zu Eurem 2. Platz. Das war eine beeindruckende Leistung von Euch und auch wenn ihr Bescheiden seid, war dieses nur durch sehr gute Ergebnisse möglich, die bis zu Euren Bestleistungen heranreichten.

Wir sind gespannt, ob es die Umstände im nächsten Jahr wieder zulassen und ob ihr Euch dann noch einmal der Herausforderung stellen wollt.

 

Noch sind wir frisch und in freudiger Erwartung auf den Wettkampf
Geschafft und den 2. Platz erreicht